Die Zugspitze, der mit 2962 Metern über Normalhöhennull höchste Berg Deutschlands, lässt die Herzen vieler Gipfelstürmer immer wieder höher schlagen. Südlich von Garmisch-Partenkirchen gelegen verläuft über dem Westgipfel der Zugspitze die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Seit der Bergsteiger Josef Naus im Jahre 1820 mit seinem Team erstmalig die Spitze des Berges erklomm, wollen ihm viele Bergfreunde weltweit nacheifern. Heutzutage gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die herrliche Panorama-Aussicht auf dem Gipfel der Zugspitze zu genießen. Ob der Aufstieg per Gondel, per Bahn oder mittels eigener Kraftreserven erfolgt, bleibt dabei jedem Naturfreund selbst überlassen. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um den Aufstieg zur Zugspitze und stellen die interessantesten Touren vor.

Aufstieg zur Zugspitze durch die Partnachklamm

Der längste Aufstieg zur Zugspitze führt vom Skistadion in Garmisch Partenkirchen aus über die Partnachklamm nach oben. Insgesamt dauert die Strecke ca. 9 Stunden.

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Aufstieg auf die Zugspitze durch die Partnachklamm

Wegbeschreibung: Aufstieg auf die Zugspitze über die Partnachklamm

Wichtig ist, dass du für diesen Aufstieg zur Zugspitze früh aufbrichst – denn du solltest natürlich solltest du noch vor Einbruch der Dunkelheit auf der Zugspitze ankommen.

Vom Skistadion aus ist dein erstes Ziel die Partnachklamm. Diese durchquerst du und kommst dann an der Partnachalm und der Blockhütte vorbei. Beide Hütten sind bewirtschaftet.

Du wanderst immer weiter entlang der Partnach bis du zur Reintalangerhütte kommst. Falls du den Aufstieg zur Zugspitze nicht an einem Tag machen möchtest, dann kannst du hier übernachten. Es gibt insgesamt 132 Übernachtungsplätze – sinnvoll ist es einen Schlafplatz vorher online zu reservieren.

Ab der Reintalangerhütte wird es anstrengend. Bis zur Knorrhütte musst du viele Höhenmeter überwinden. Auch hier kannst du übernachten.

Von der Knorrhütte aus geht es über das Zugspitzblatt. Du musst Geröllfelder überqueren. Trittsicherheit ist also Voraussetzung für die Tour. Dein nächstes Ziel ist das Schneefernerhaus. Ab dem Schneefernerhaus wird der Aufstieg schwer. Es gibt nur noch schmale Wege und es liegen viele lose Steine auf dem Boden. Du musst dich also gut konzentrieren und auch einen kleinen Klettersteig überwinden.

Nach dem Klettersteig hast du schon den Zugspitzgrad erreicht.

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Ein Teil der Strecke führt entlang der Partnach.

Für wen eignet sich der Aufstieg über die Partnachklamm?

Für den Aufstieg über die Partnachklamm zur Zugspitze benötigst du zwar eine gute Kondition und Trittsicherheit, trotzdem ist dieser Aufstieg recht gut zu bewältigen. Du kannst die Tour auch auf mehrere Tage aufteilen, wenn du nicht alles auf einmal laufen möchtest.

Der anspruchsvolle Aufstieg über die Höllentalklamm

Wer den Aufstieg etwas schwieriger haben möchte, der wählt den Weg über die Höllentalklamm. Start der Strecke ist bei Hammersbach. Von hier aus führt der Weg zur Höllentalangerhütte. Weiter geht es zu Passagen, die nur über Eisenleitern und Eisenstifte zu bezwingen sind. Wer diesen Weg für sich wählt, der sollte über absolute Schwindelfreiheit verfügen. Der Gipfel und das Gipfelkreuz lassen sich danach über den Höllentalferner und den anschließenden Klettersteig erreichen.

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Der Aufstieg auf die Zugspitze durch die Höllentalklamm ist recht anspruchsvoll.

Anforderung für den Aufstieg zur Zugspitze über die Höllentalklamm

Wichtig bei dieser Tour: Sie ist sehr anspruchsvoll und du brauchst auf jeden Fall eine gute Kondition. Du musst insgesamt 2200 Höhenmeter überwinden.

Wenn du diesen Aufstieg auf die Zugspitze wagen möchtest, dann solltest du trittsicher und schwindelfrei sein und über Klettersteigerfahrung verfügen.

Die richtige Ausrüstung für den Aufstieg auf die Zugspitze

Wenn du den Weg über die Höllentalklamm wählst, dann solltest du auf jeden Fall eine komplette Klettersteigausrüstung dabei haben. Und ein Steigeisen und Grödel.

Zur Klettersteigausrüstung zählen Brust- und Hüftgurt, Klettersteigset und Kletterhelm.

Einfacher Aufstieg auf die Zugpitze: Die Gatterl-Tour

Dieser Aufstieg ist vergleichsweise einfach. Es müssen aber trotzdem 1800 Höhenmeter überwunden werden. Die gesamte Dauer beträgt in etwa 7 Stunden.

Wegbeschreibung der Aufstiegs „Gatterl-Tour“

Startpunkt ist die Talstation der Ehrwalder Almbahn. Hier wanderst du zuerst zu Bergstation und oberhalb der Station beginnt der Weg. Du wanderst an der Ganghofer Hütte vorbei und folgst der Forststraße zum Tirolerhaus / Berggasthof Ehrwalder Alm.

Anschließend folgst du der Forststraße weiter Richtung Gaistal und wanderst entlang der Wegweiser „Knorrhütte“ und „Gatterl“. Am Haus „Wettersteinwand“ vorbei durch einen Waldstreifen über den „Max-Klotz-Steig“ kommst du zur Hochfeldernalm. Diese Alm ist bewirtschaftet.

Du wanderst weiter durch Weiden zum 1. Joch „Am Brand“ und danach fällt der Steig leicht ab zum „Feldnerjöchl“. Danach geht es weiter Richtung Gatterl. Du folgst der Abzweigung zum „Steinernen Hüttl“ und kurz darauf geht es auch steil bergauf. Das Gatterl ist eine kurze Kletterstelle, die sich hinter dem Weidegatter befindet. Sie ist mit einem Drahtseil gesichert und sollte für geübte Wanderer eigentlich kein Problem darstellen.

Folge weiter den Wegweisern zur Knorrhütte. Vom Zugspitzblatt aus kannst du dann die Gletscherbahn zum Gipfel nehmen. Oder du wanderst wie bei Tour 1 beschrieben weiter.

Aufstieg zur Zugspitze von der Alpspitze

Diese Möglichkeit des Aufstiegs führt von der Alpspitze, über den Jubiläumsgrat bis hinauf zur Zugspitze. Unterwegs müssen Kletterstellen des dritten Grades bewältigt werden, das heißt auf ungesichertem Wege. Diese Art des Aufstiegs ist nichts für schwache Nerven und sollte von ungeübten Kletterern oder von unerfahrenen Bergsteigern unbedingt gemieden werden. Es handelt sich hierbei um hochalpines Gelände, was zu überschreiten ist. Selbst für Profi-Kletterer ist dieser Aufstieg sicherlich auch eine große Herausforderung.

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Der Aufstieg von der Alpspitze aus ist sehr gefährlich und nur von geübten Bergsteigern zu bewältigen!

Kann man auf der Zugspitze übernachten?

Ja, tatsächlich kann man auf der Zugspitze übernachten. Dort oben gibt es das Münchner Haus. Das ist eine Berghütte, die von Mitte Mai bis Ende September geöffnet hat. In dieser Zeit können Wanderer und Bergsteiger nach ihrem Aufstieg auf die Zugspitze hier übernachten.

Die höchste Berghütte Deutschlands ist sehr einfach gehalten, auf großen Luxus darf man sich nicht einstellen und wurde schon im Jahr 1897 erbaut. Es gibt keine Zentralheizung – sondern nur einen einfachen Küchenherd und Trinkwasser ist sehr teuer, da es oben auf der Zugspitze Mangelware ist. Die Schlafplätze befinden sich in einem Matratzenlager und es gibt nur 2 Duschen.

Um 6 Uhr morgens müssen die Zimmer geräumt werden – für Touristen ist die Hütte also nichts, hier sind nur Bergsteiger und Wanderer willkommen, die früh wieder aufbrechen.

Wenn ihr nach eurem Aufstieg auf der Zugspitze übernachten wollt, dann solltet ihr vorher auf jeden Fall einen Schlafplatz reservieren – es sind nämlich nicht viele Schlafplätze vorhanden.

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Das Münchner Haus auf der Zugspitze bietet eine Unterkunft nach dem Aufstieg.
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