Outdoor Aktivitäten sind zweifellos im Kommen: Was früher noch als altmodisch und verstaubt galt, ist heute zum Trend geworden – wie zum Beispiel das Wandern. Und auch moderne Outdoorsportarten wie Canyoning oder Rafting erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch warum ist das so? Warum wird heute etwas zum Trend, was vor einigen Jahren noch als langweilig galt? Und wie helfen moderne Outdoorblogs und -websites dabei? Wir haben Svenja Rödig, Content Managerin von outdooractive.com zu diesem Thema interviewt.

Stellen Sie sich doch bitte einmal kurz vor. Was genau bietet outdooractive.com outdoor-begeisterten Menschen?

Das Portal outdooractive.com bietet eine digitale Heimat für alle, die gerne draußen unterwegs sind. Wir liefern Inspiration für zukünftige Abenteuer, das richtige Werkzeug zur Tourenplanung und den geeigneten Rahmen, um Erfahrungen zu dokumentieren und sie mit anderen zu teilen. Wir arbeiten eng mit Partnern und einer immer größer werdenden Community zusammen, um den Outdoor-Sport für alle Menschen zugänglich zu machen – egal, ob sie sich für eine mehrtägige Klettersteigtour im Gebirge oder für eine gemütliche Radrunde mit der Familie interessieren.

Wandern galt früher als altmodisch. Heute gehen immer mehr junge Leute wandern und das Wandern ist zum Trend geworden. Was denken Sie, woran das liegt?

Gegenfrage: Wie kann etwas altmodisch sein, wenn es jung hält? Das Klischee von Wanderern in Kniebundhosen, karierten Hemden und Lederrucksäcken ist heutzutage genauso überholt, wie türkis und pink gemusterte Ganzkörperskianzüge. Natürlich ist die Tatsache, dass viele junge Menschen wieder gerne wandern, nicht nur eine Frage der aktuellen Outdoor-Bekleidung – sondern eher ein Resultat aus verschiedenen Gegebenheiten.

Unsere Generation lebt in einer sehr hektischen und schnelllebigen Zeit. Zum Ausgleich suchen wir deswegen nach etwas, das sich im Prinzip nie ändert und das jeder ohne lange Vorbereitung und viel Fachwissen erleben kann. Und beim Wandern geht es schließlich „nur“ darum, in der freien Natur einen Fuß vor den anderen zu setzen und den perfekten Ort der Ruhe auf sich wirken zu lassen.

Ein entscheidender Faktor ist außerdem, dass das Reisen mittlerweile so einfach ist, gleichzeitig einen hohen Stellenwert hat und von vielen vorgelebt wird. Innerhalb nur weniger Stunden und mit vergleichbar geringen finanziellen Mitteln kann man bis in die entlegensten Winkel der Welt vordringen. Während die Auszeit zwischen Ausbildung und Beruf vor 50 Jahren noch undenkbar war, ist sie für viele junge Erwachsene heute selbstverständlich. Und wie lernt man ein fremdes Land und eine fremde Kultur am besten kennen? Sicherlich nicht, indem man nur mit Bus, Bahn und Auto unterwegs ist…

Birgt dieser Trend Ihrer Meinung nach auch Gefahren? Gerade unerfahrene Wanderer sind oftmals leichtsinnig und die Meldungen über Wanderunfälle häufen sich. Wie unterstützen Sie mit outdooractive.com Wandereinsteiger?

Jede Outdoor-Aktivität ist natürlich mit Gefahren verbunden – manche mehr, manche weniger. Das Wandern wirkt, beispielsweise verglichen mit Klettern oder Skitourengehen, verhältnismäßig risikoarm, wird aber gerade deswegen gerne unterschätzt.

Die meisten Gefahren beim Wandern sind von den Wanderern selbst provoziert. So zum Beispiel, wenn die Tour nicht zum eigenen Fitnessgrad oder die Ausrüstung nicht zur Umgebung und zur Wetterlage passt.

Wandereinsteiger sollten sich ganz langsam an ihre eigenen Grenzen herantasten und immer einen Schritt nach dem anderen machen. Dabei muss sich jeder selber einschätzen und darf diese Verantwortung nicht auf andere abwälzen.

Das A und O einer gelungenen Tour ist außerdem die richtige Vorbereitung – einfach loswandern kann gefährlich sein. Wege, die bei schönem Wetter und guter Sicht kein Problem darstellen, können bei Regen und Nebel sehr anspruchsvoll werden. Wann immer man sich unsicher ist, gilt: umkehren. Auch wenn das bedeutet, dass man den erstrebten Gipfel einmal nicht erreicht.

Alle redaktionell gepflegten Touren auf outdooractive.com sind mit einem Schwierigkeitsgrad (einfach, mittel, schwer) ausgezeichnet. Die Beschreibungen geben darüber hinaus Einblicke in die Wegbeschaffenheit, die benötigte Ausrüstung und ggf. besondere Sicherheitsvorkehrungen sowie Details zu Streckenlänge, Höhenmetern und Hangneigung. Diese Angaben sowie GPX-Tracks, genaue Karten und aktuelle Sicherheitshinweise aus der Community sollen gerade Einsteigern dabei helfen, die Gefahren richtig einzuschätzen.

Was treibt die Menschen nach draußen? Warum sind Outdoor-Aktivitäten so beliebt?

Wir leben in einer Gesellschaft, in der ein großer Teil der erwerbstätigen Bevölkerung ihren Alltag am PC zubringt. Da bieten Aktivitäten an der frischen Luft einfach den idealen Ausgleich, um den Kopf frei zu bekommen und den Körper zu trainieren.

Gleichzeitig wird der Outdoor-Sport durch viele Menschen vorgelebt. Egal ob es sich um professionelle Athleten, Reiseblogger oder Instagrammer handelt – outdoor-begeistert zu sein, liegt absolut im Trend. Und wer hat nicht schon einmal ein Bild gesehen oder einen Artikel gelesen und sich gedacht: „Da will ich auch hin!“ In diesem Sinne kann man auch das Stichwort „Grenzerfahrung“ in den Raum werfen. Diese stellen für viele Menschen eine wertvolle Bereicherung dar, die im Alltag kaum noch stattfindet.

Für andere ist der Sport eine super Gelegenheit, um Spaß mit Familie und Freunden zu haben. Wir suchen zusammen den Weg, reichen uns gegenseitig die Hand und teilen am Schluss eine tolle Erfahrung. Und nicht zuletzt erinnern uns Abenteuer in der freien Natur oftmals an schöne Erlebnisse in unserer Kindheit.

Welche Trends zeichnen sich in der Outdoor-Welt ab? Gibt es bestimmte Outdoor-Sportarten, die in den nächsten Jahren besonders angesagt sein werden?

Laut Definition sind Trendsportarten all jene, die über einen kurzen Zeitraum viele neue Anhänger gewinnen und sich langsam eine eigene Szene aufbauen. Meist sind sie unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders populär, weil diese keine Gelegenheit unversucht lassen, etwas Neues und Innovatives auszuprobieren.

In den 1990er Jahren war das zum Beispiel das Inline Skating, heute ist es vielleicht Canyoning oder Stand Up Paddling. Die allermeisten Trends verlieren aber früher oder später wieder an Popularität und werden durch andere ersetzt.

Wir glauben deswegen, dass echte „Klassiker“, wie Wandern und Radfahren ihren Platz an der Spitze der beliebtesten Aktivitäten nie verlieren werden. Sportarten, die für jede Altersgruppe mit möglichst geringem Aufwand und einem kleinen Budget realisierbar sind, werden auch in Zukunft das Rennen machen.

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